Welpe Rudi ist eingezogen
3. August 2021
Im Januar dieses Jahres habe ich unerwarteterweise mit 29 Jahren die Diagnose eines Hirntumors bekommen. So plötzlich hat sich mein Leben verändert, dass mir die Zeit des Begreifens kaum gegeben wurde. Alles musste so schnell gehen, eine direkte Einweisung ins Krankenhaus, die operative Entfernung, das Hoffen auf Gutartigkeit des Tumors und dann die endgültige Diagnose Glioblastom. Plötzlich war ich Krebspatient, fuhr täglich zur Bestrahlung, wurde für die Chemotherapie eingestellt und übte viele alltägliche Dinge, die mir seit der Operation schwerfallen.
In all der folgenden Zeit hat mich wegen Corona noch ein Thema begleitet: Isolation durch die Vorschriften in den Krankenhäusern.
Mein ganzes Leben hat sich verändert und eins, was ich mir von Herzen wünsche, ist ein Assistenzhund, der mich bei allem, was auf mich zukommt, begleiten kann, der mit mir zusammen Aufgaben erlernt, die er für mich übernehmen kann und der einfach er selbst ist, wenn alles andere schon so anders ist. Eine tolle und große Aufgabe, die ausnahmsweise mal nicht Krebs heißt.
Mit der Unterstützung der CJH Organisation konnte ein Golden Retriever Welpe bei mir einziehen. Er wird mich später stützen können, wenn mir schwindelig wird, mir Dinge anreichen, wenn ich in meiner Mobilität eingeschränkt bin und an meiner Seite sein, wenn ein epileptischer Anfall kommt. Er darf mich dann überall hinbegleiten.
Zunächst ist er erst mal noch ein Welpe mit allen Flausen, die ein Welpe so im Kopf hat. Daher wird uns eine Assistenzhundetrainerin bei der Grundausbildung begleiten, bis er dann nach einem Jahr die Spezialausbildung anfängt.