Ein Moment, der für immer bleibt
18. November 2022
Ein Rennwochenende bei der Formel 1: Viel mehr als nur das Erlebnis
Bereits einige Wochen liegt es zurück, dass mein Papa mit seinem besten Kumpel beim Formel 1 Rennen in Zandvoort war. Höchste Zeit, um ein paar Zeilen über sein Erlebnis zu schreiben. Also auf Anfang: Wir haben Februar 2022. Ich, Jessy (27), sitze an meinem Schreibtisch im Home-Office. Meine Verbindung zum Thema Krebs: Ich habe zwei Elternteile, die innerhalb von einem Jahr an dieser unglaublich unfairen Krankheit erkrankt sind. Inmitten einer Pandemie, zwischen Krieg und Krise hat eben auch ein weiteres Wort mit K erschreckend viel Platz in unserem Alltag gefunden. Manchmal frage ich mich, wie man überhaupt weitermachen kann. Wann der nächste Anruf kommt, der einem Schreckensnachrichten überbringt. Aber viele Betroffene werden es verstehen: Man gewöhnt sich an den Ausnahmezustand. Und lebt ihn ihm. Und manchmal, da gibt es dann diese unglaublichen Freudenmomente, die man vor den Berührungspunkten mit der Krankheit nicht ansatzweise so empfinden konnte.
Von Austausch bis Ohnmacht: Der Alltag mit Krebs und Chemotherapie
Umso wichtiger also, dass es Menschen gibt, die sich um Betroffene wie uns kümmern. Sich vernetzen. Kommunizieren. Und genau aus diesem Grund bin ich auf die Carl Jakob Haupt Organisation überhaupt erst aufmerksam geworden. Dank Social Media verfolge ich die Arbeit der Organisation eigentlich schon seit Anbeginn. Doch zurück zu mir und meinem Schreibtisch im Februar 2022. Oft fühlt man sich als Angehörige*r von schwer kranken Menschen machtlos. Man wird wütend, verzweifelt und ja, auch sehr traurig darüber, dass einem die Hände gebunden sind und man (fast) gar nichts tun kann, damit es der betroffenen Person bessergeht. Außer natürlich die alltäglichen Dinge erledigen, für die zwischen Blutabnahme, Chemotherapie und CT oftmals keine Zeit (oder Kraft) bleibt. Also schloss ich an jenem Tag im Februar all meinen Enthusiasmus zusammen und schrieb eine Mail adressiert an das Wunscherfüller-Programm der CJH-Organisation. Schon allein dieser Prozess, also das erlebte und das Schicksal, welches meiner Familie auferlegt wurde, in einen Text zu verfassen und abzuschicken, hat enorm gutgetan. Auch wenn dabei die ein oder andere Träne von meinem Gesicht kullerte.
Was hilft wirklich: Mitgefühl und Verständnis zeigen
Die Aufmerksamkeit und die Unterstützung, die ich schon allein durch die Kommunikation mit Anja von der Stiftung erhielt, verschaffte mir einen richtigen Energie-Boost im Alltag. Auch wenn ich zu dem Zeitpunkt große Angst davor hatte, dass es meinem Vater an dem Rennwochenende zu schlecht gehen könnte, habe ich es als positives Zeichen an das Universum verstanden, gemeinsam mit Anja den Trip zu planen. Die Herzlichkeit und das Mitgefühl von einer Person zu erfahren, die genau weiß, was man durchmacht, ist nicht in Worte zu fassen.
Ein Moment, der für immer bleibt
Eigentlich wollte ich einen Bericht über das Rennwochenende selbst verfassen. Doch als ich anfing, diese Zeilen hier zu tippen, fiel mir auf, dass es viel mehr als das Erlebnis ist. Es ist die Nähe, die man auf einmal zu völlig fremden Personen spürt. Und eben diese unglaubliche Freude der Personen, die man mit so einem so großzügigen Geschenk überraschen kann. Ich teile gerne mit euch ein paar Fotos von dem Wochenende, aber vorab: Das Beste an den Bildern ist dieser eine Screenshot aus der WhatsApp-Familiengruppe von einer Mama, meinem Papa & mir.
Wir möchten an dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Spender*innen, Unterstützer*innen und speziell auch an Anja von der Carl Jacob Haupt Organisation aussprechen. Ihr habt uns und vor allem meinem Vater Ralph einen Moment der Freude geschenkt, der für immer bleibt. Dankeschön! 🙂
P.S: Du bist Betroffene*r, Angehörige*r oder ein Mensch, der in einer anderen Art und Weise in Verbindung zum Thema Krebs steht und möchtest dich vernetzen? Emotionen teilen? In den Austausch gehen? Dann melde dich gerne bei mir.
Instagram: @prettywiselovebird