Unterstützung im Kampf gegen den Brustkrebs
19. Mai 2023
Liebe Gia, liebe Anja, liebes Carl Jakob Haupt-Team,
als ich meine Brustkrebsdiagnose vor einem Jahr während meiner Schwangerschaft bekam, stand die Welt erst einmal Kopf. Irgendwie steht sie das immer noch, da ich mich zur Zeit in meiner zweiten Chemotherapie befinde. Manchmal ist es so unfassbar und alles fühlt sich so unwirklich an – ein bisschen als wäre ich in einem Film die Hauptdarstellerin, jedoch total ungefragt und unbeabsichtigt. Umso schöner, dass Ihr Euch als die besten Statisten entpuppt habt, die man sich vorstellen kann. Als ich mich bei Euch vor einigen Monaten gemeldet habe, hätte ich nicht mit so viel Unterstützung und Engagement gerechnet.
Ihr habt uns zwei wunderbare Chemopatinnen vermittelt, wovon eine mittlerweile die Taufpatin unserer Tochter geworden ist. Wir haben keine Familie in der Nähe und waren dringend auf Unterstützung mit den Kindern angewiesen. Die Therapie hat ihre Spuren bei mir hinterlassen, seelisch und vor allem auch körperlich. Unser Sohn durfte auf eigenen Wunsch noch vor der ersten Chemo gesund auf die Welt kommen. Mein Mann hat dann seine Elternzeit verlängert, sich um unsere Tochter, unseren neugeborenen Sohn, den Haushalt und mich gekümmert. Als dann bekannt war, dass die erste Chemo nicht wie gewünscht angeschlagen hat und noch eine Zweite erfolgen muss, habe ich mich bei Euch gemeldet. Unsere Patinnen konnten wir gemeinsam als Familie gut kennen lernen, so dass sie uns eine unglaublich gute Hilfe im Alltag sind. Ich habe leider immer noch so viele Arzttermine und mein Mann arbeitet wieder, so dass ich gar nicht wüsste, wie ich das mit den Kindern schaffen sollte.
Aber nicht genug, dass ihr eine so tolle Organisation seid, die Helfer und PatientInnen zusammen bringt, nein! Ihr habt mir oder uns sogar noch einen unglaublich riesigen Wunsch erfüllt. Mit einem Fahrradanhänger, den wir sogar auch als Buggy für beide Kinder umfunktionieren können.
Letzte Woche war ich fünf Tage alleine mit beiden Kleinen. Meine Tochter hatte sich leider mit Scharlach angesteckt und war sehr schwach. Ohne den Wagen hätte ich gar nicht gewusst, wie ich alleine zum Kinderarzt hätte kommen sollen. Körperlich schaffe ich es nicht, Carlo lange selbst oder in der Trage zu tragen. Wir nutzen den Wagen jeden Tag! Ich bin so dankbar für den Wagen, er erleichtert mir vieles, sei es, dass ich alle Einkäufe verstauen kann oder beide Kinder easy von A nach B bekomme.
Liebe Anja, liebe Gia… Euer Verlust tut mir von Herzen leid, umso unglaublicher finde ich Eure Leistung und Liebe, die Ihr in die Carl Jacob Haupt Organisation steckt. Ich kann nur wiederholen: Ich wünschte, ich könnte mich gerade besser bedanken, als es nur so zu schreiben, aber es kommt von Herzen. Wenn es mir besser geht, ich wieder in meiner Kraft bin – dann bin ich auch wieder bereit auf der anderen Seite, der Helfenden zu stehen. Vor etwas mehr als einem Jahr stand ich mit einem dicken runden Bauch auf dem Spielplatz, als der Anruf von meiner Ärztin mit der Diagnose kam.
Natürlich würde ich mir wünschen, dass mir dieser schwierige Weg erspart geblieben wäre. Aber wenn man so einen Weg vor sich hat, dann ist es doch wenigstens schön, wenn man rechts und links neben sich in freundliche, hilfsbereite Gesichter blicken darf.
Danke ihr Lieben.
Alles Glück der Welt für Euch.
Eine feste Umarmung,
Sarah